Rüstringer Heimatbund besucht die Grabung „Hasenburg“

Seit Anfang September gräbt ein sechsköpfiges Team des NIhK am Fuß der Wurt „Hasenburg“ in Butjadingen. Die interdisziplinären Untersuchungen sind Teil eines dreijährigen, durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts, welches sich mit der Entstehung von Wurten und Strandwällen in der Region vor rund 2000 Jahren auseinandersetzt.

Die aktuellen Grabungen auf der „Hasenburg“ sollen die Beziehungen zwischen Wurtenbau und Küstenentwicklung genauer fassen. Zu den zentralen Forschungsfragen gehören etwa das Alter und die Entwicklung des Strandwallsystems, ebenso jedoch die Abfolge der ersten Besiedlung dieser wachsenden Landschaft, die damaligen Umweltbedingungen und die somit zur Verfügung stehenden Ressourcen.

Am 19.09. besuchte der Rüstringer Heimatbund die Grabung. Bei bestem Wetter fanden sich rund 50 Vereinsmitglieder und weitere Gäste ein. Vor Ort wurden sie von der Geologin Kira Raith und dem Archäologen Thorsten Becker über die bisherigen Ergebnisse informiert. Im Mittelpunkt stand dabei die Verzahnung eines komplexen Grabensystems am Rand der Wurt mit dem natürlich gewachsenen Strandwall und der darauf entstandenen Salzwiesenvegetation. Aus zahlreichen Funden von Gefäßkeramik, Tierknochen und Muschelschalen lassen sich Erkenntnisse über den Alltag und die Ernährung der Menschen vor 2000 Jahren erschließen. Spinnwirtel, Schlackenreste und zerscherbte Briquetagegefäße weisen auf Textilherstellung, Metallverarbeitung und Salzgewinnung hin. Die Grabungen werden in der ersten Oktoberwoche ihren diesjährigen Abschluss finden.