Die Mittelsteinzeit im Fokus
Im Rahmen des DFG Projekts „Mesolithikum in Nordwestdeutschland“ beleuchtet das NIhK die Lebenssituation der letzten Jäger- und Sammlergesellschaften im Bereich der Altmoränen Niedersachsens. Im Fokus steht die Nutzung der Landschaft durch die mittelsteinzeitlichen Menschen vor fünf bis zehntausend Jahren und ihr Verhältnis zu Flüssen, Seen und Mooren.
Aktuell untersuchen die NIhK-Archäologen Dr. Svea Mahlstedt und Jeffrey König unterstützt von Technikern und Studierenden eine besonders spannende Fundstelle am Rand der Oberen Wümmeniederung im Landkreis Harburg.
Der Fundplatz in Groß Todtshorn ist schon lange durch Funde auf einer Ackeroberfläche bekannt. Er weist ein reiches Fundspektrum an Steinwerkzeugen auf und ist durch die Lage am Moorrand der Oberen Wümmeniederung prädestiniert für eine besonders gute Erhaltung im Feuchtbodenbereich. Im angrenzenden, feuchten Torf können sich vor allem organische Reste der menschlichen Aktivitäten aus der Steinzeit erhalten haben. Neben den typischen Feuersteinfunden erhoffen sich die ForscherInnen daher Gegenstände aus Holz und Knochen sowie Pflanzenreste, die Auskunft über die Ernährung und Wirtschaftsweise der Menschen vor vielen tausend Jahren geben können.
Zudem könnte die Region um Todtshorn so etwas wie ein steinzeitlicher Treffpunkt gewesen sein: In der Gegend fließen verschiedene Flüsse und Bäche sowohl Richtung Elbe als auch Richtung Weser. Da Flüsse als Orientierungs- und Verkehrswege im steinzeitlichen Wald gelten, sind Fundplätze an Wasserscheiden aus Sicht der Archäologinnen und Archäologen immer besonders spannend.
Am 20.08.2024 von 14-16 Uhr sind Gäste auf der Ausgrabung willkommen. Die Fundstelle liegt westlich von Groß Todtshorn an der Verbindung zwischen Freundentalsweg und Moorweg.