Projektstart zur Erforschung des „Verkehrsweg Elbe“ während der Römischen Kaiser- und Völkerwanderungszeit
Vor allem in Nordwestdeutschland bieten die topografischen Gegebenheiten von Marsch, Moor und Geest im Zusammenspiel mit dem an die Nordsee angebundenen Gewässernetz eine ideale Grundlage für die Herausbildung von Handels- und Kommunikationsstrukturen. Besonders während der Römischen Kaiserzeit wird dies durch Fremd- und Importgüter deutlich, die in einer Vielzahl von den Flussläufen und der ehemaligen Küstenlinie bekannt sind. In welcher Weise die Elbe in dieses System eingebunden war und wie die zu erwartenden Lande‐, Umlade‐ und Marktplätze strukturiert waren, ist bislang weitgehend unbekannt.
Hier setzt ein neues Forschungsprojekt unter der Leitung von Dr. Saryn Schlotfeldt an, welches am 1. Oktober 2022 seine Arbeit aufgenommen hat und vom Land Niedersachsen im Rahmen des Programmes „Pro*Niedersachsen – Kulturelles Erbe – Sammlungen und Objekte“ gefördert wird. In den kommenden 3 Jahren soll das bislang bekannte und vor allem durch Metalldetektorprospektionen der Kreisarchäologie Stade zusammengetragene Fundmaterial zweier in der Elbmarsch gelegener Fundplätze bei Assel, Ldkr. Stade detailliert erforscht werden. Diese materiellen Hinterlassenschaften bilden die Grundlage um weitere Aussagen zur Funktion und Bedeutung des Unterelberaumes während der Römischen Kaiser- und Völkerwanderungszeit zu ermöglichen.