Die Mollberger Moorsenke im Fokus vegetationsgeschichtlicher Untersuchungen

Bei dem Naturdenkmal Mollberger Moorsenke in Mollberg-Wiefelstede, Ldkr. Ammerland, handelt es sich um eine mutmaßliche Pingo-Ruine. Pingos entstehen im Permafrostgebiet und sind Hügel, die sich durch Anwachsen eines Eiskerns im Untergrund während eiszeitlicher Klimabedingungen bilden. Nach dem Ende dieser Bedingungen schmolz das Eis und die Pingos kollabierten. Zurück blieb eine wassergefüllte (oft abflusslose) Senke mit einem umgebenden erhöhten Randwall, in der sich in der Regel nach Verlandung des Gewässers ein Moor bildete. Dadurch stellen diese Pingo-Ruinen einzigartige Archive der Landschaftsgeschichte dar, deren älteste Sedimente bis zu 15.000 Jahre in die ausklingende letzte Eiszeit zurückreichen können.

Am 30. Juni wurde im Rahmen des Master-Studienganges Environmental History an der Universität Bremen durch das NIhK zusammen mit Studierenden ein 5 m langes Bohrprofil aus Seesedimenten und Torfen gewonnen, das nun als Gegenstand einer Masterarbeit detailliert beprobt und pollen- sowie großrestanalytisch untersucht wird. Ziel der Analysen ist die Rekonstruktion der spät- und nacheiszeitlichen Vegetations- und Landschaftsgeschichte auf der Oldenburger Geest , die durch das Klima und zunehmend durch den Einfluss des wirtschaftenden Menschen geprägt wurde.