Bei einer bereits 1994 in der Innenstadt von Paderborn durchgeführten Grabungskampagne des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) wurden unter anderem spätmittelalterliche bis frühneuzeitliche Gruben und Kloaken entdeckt und freigelegt. Aus diesen konnten auch zahlreiche Textil­fragmente geborgen werden. Vergleichbar gut erhaltene Fundensembles sind äußerst selten. Daher kommt dem Paderborner Material große kulturgeschichtliche Bedeutung zu. Die Textilien sollen noch in diesem Jahr in einer Sonderausstellung des LWL-Museums in der Kaiserpfalz der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Im Rahmen einer Kooperation mit dem LWL-Museum in der Kaiserpfalz werden am NIhK derzeit umfassende Untersuchungen an den Textilfunden durchgeführt. Während eines Arbeitstreffens in Wilhelmshaven ließen sich nun erste, von Dr. Regina Ströbl erzielte Untersuchungsergebnisse sowie verschiedenste konservatorische Fragestellungen zur Präsentation der kostbaren Fundstücke diskutieren.