Geophysikalische Prospektion an der Oberen Wümmeniederung – Die Suche geht weiter

Die Obere Wümmeniederung im Landkreis Harburg ist ein weitläufiges Naturschutzgebiet, dessen wassergesättigte Bodenbedingungen ideale Voraussetzungen für den Erhalt von biologischen Artefakten bieten. Am östlichen Ende dieser Niederung reihen sich steinzeitliche Fundplätze, wie an einer Perlenkette aneinander, die in den letzten Jahrzehnten von Privatsammlern an die Bodendenkmalpflege des Landkreises Harburg herangetragen wurden. Diese Lagerplätze, zwischen dem Geestrücken, auch Todtshorner Berg genannt, und der Niederung weisen vor allem Steinartefakte der Mittelsteinzeit auf.
Um mehr über die Lebensrealität der mittelsteinzeitlichen Gruppen im nördlichen Niedersachsen zu erfahren, beschäftigt sich die Archäologin Svea Mahlstedt im Zuge des Projektes „Mesolithikum in Nordwestdeutschland“ bereits seit 2023 mit der Situation an der Oberen Wümmeniederung. Die bereits erhobenen Daten zeigen, dass es hier eine rege Vegetation und Interaktion mit der Umgebung gegeben hat.
Unter der Mitarbeit von Jeffrey König und in Kooperation mit Lorenz Luick und Lukas Eckert von der Universität Hamburg, wurde die Erforschung dieses ungewöhnlichen Fundplatzes nun um eine Georadaruntersuchung erweitert. Dazu wurde zwischen dem 1. und 3. April 2025 12 Hektar mit dem Radargerät aufgenommen und darüber hinaus Bohrungen durchgeführt, die als Referenzdaten dienen. Die aufgenommen Daten werden in Zukunft von Erica Corradini von der Universität Kiel ausgewertet und für die Rekonstruktion der Landschaft genutzt.
