Jäger und Sammler an den Quellen der Oberen Wümmeniederung

Das Team des Projektes „Mesolithikum in Nordwestdeutschland“ am NIhK untersucht an der Oberen Wümmeniederung bei Groß Todtshorn Spuren der Menschen, die dort nach der letzten Eiszeit siedelten. Dabei geht es besonders um die Nutzung der Landschaft durch diese letzten Jäger und Sammler vor 7.000 bis 11.000 Jahren. Beweis für steinzeitliche Aktivitäten im Untersuchungsgebiet sind Tausende von Steinartefakten, die dort über die letzten Jahrzehnte von Amateurarchäologen aufgelesen wurden. Die Forschenden vermuten, dass diese Region in dieser Zeit aufgrund eines weitverzweigten, aus Bächen und Flüssen bestehenden Niederungsystems als Siedlungsraum besonders attraktiv war.
Unter der Leitung von Dr. Svea Mahlstedt und Jeffrey König gräbt das Team aus Studierenden der Universitäten Kiel, Hamburg, Berlin und Groningen an zwei Stellen im Niederungsbereich. Der Ausgrabung sind verschiedene Untersuchungen vorausgegangen, deren Ergebnisse nun überprüft werden. Dazu zählen geophysikalische Methoden, wie die Messung magnetischer Anomalien und Radarmessungen, sowie Bohrungen, die gemeinsam Informationen über die Bodenbeschaffenheit erbringen. Gewonnene Proben werden durch die Geologinnen Dr. Martina Karle und Dr. Friederike Bungenstock, sowie den Botaniker Dr. Steffen Wolters am NIhK analysiert. Sie liefern Nachweise über den Bewuchs und die Beschaffenheit der Umgebung in der Mittelsteinzeit zwischen 9.000 und 5.000 vor Christus.
Das Team des NIhK ist dieses Jahr noch bis Ende September vor Ort. Für 2026 ist eine weitere Kampagne vorgesehen.
