Riesiger Findling als Zentrum eines steinzeitlichen Kult- oder Versammlungsplatzes?
Die Ausgrabungskampagne 2021 des von Dr. Moritz Mennenga geleiteten Projekts „Relikte im Moor“ wurde Ende August erfolgreich abgeschlossen. Im Mittelpunkt der Untersuchungen im Ahlen-Falkenberger Moor, Ldkr. Cuxhaven, stand dabei ein potenzielles Steinkistengrab, das südlich des Kleinen Ahlen nach geophysikalischer Prospektionen entdeckt worden war. Erste Sondagen des von Anja Behrens geleiteten studentischen Ausgrabungsteams zeigten, dass hier eine Steinansammlung mit etwa 6 m Durchmesser und einer Höhe von etwa 1 m lag, dessen Zentrum durch einen großen Findling gebildet wurde. Die weitere Untersuchung zeigte dann, dass es sich bei dem Stein um einen mehrere Tonnen schweren Koloss handelte, der dort in Folge geologischer Prozesse abgelagert worden war. Ein Bergen des Steines war auch mit schwerem Gerät nicht möglich, da der moorige Untergrund bei dieser Belastung nicht genug Stabilität aufwies. Um diesen Findling war ein eng gesetzter Steinkreis angeordnet und eine Steinpackung aufgeschüttet, die den Findling vollständig abdeckte. Im östlichen Teil des Befundes konnte eine gebrannte Pfostengrube nachgewiesen werden. Ob es sich bei dieser einzigartigen Struktur um einen Kult- oder Versammlungsplatz handelt, wird nun heiß diskutiert.