Trottellummen in der Burg
Bei den Ausgrabungen in der frühmittelalterlichen Borgsumer Burg auf der nordfriesischen Insel Föhr zeigte sich, dass die unteren Siedlungsschichten durch ihre Feuchtigkeit über ausgezeichnete Erhaltungsbedingungen für organische Materialien verfügen. So sind wiederholt neben Textilresten und Eierschalen auch zahlreiche Knochen der Trottellumme, eines pinguinartigen Seevogels, entdeckt worden. In diesem Sommer traten neben weiteren Schädeln dieser Art nun auch im Verband liegende Skelettteile zutage, die sogar noch über Federn verfügten. CT-Scans der Blockbergungen und DNA-Analysen werden folgen. Da Trottellummen Felsenbrüter sind und in der südlichen Nordsee nur auf Helgoland brüten, kann vermutet werden, dass die Burgbesatzung über hochseetaugliche Schiffe verfügte, mit denen sie die Hochseeinsel Helgoland erreichte. Offensichtlich dienten die Vögel der Ernährung, so wie es heutzutage noch heute etwa auf Island und Neufundland der Fall ist.