Strandwälle in ButjadingenProjekt „Wurten und Strandwälle in Butjadingen/südliche Nordseeküste – Siedlungsdynamik im Bereich einer vorwachsenden Küste während der Römischen Kaiserzeit“ durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) bewilligt
Das nördliche Butjadingen, das zwischen Jadebusen und Weserästuar liegt, ist geprägt durch eine Küste, die sich insbesondere während der Römischen Kaiserzeit in kurzer Zeit seewärts verschob und eine der jüngsten Landschaften Deutschlands bildet. Der Verlagerung der Küstenlinie folgten die Niederlassungen als Flachsiedlungen und Wurten. Die Bevölkerung reagierte dabei mit ihrem Siedlungs- und Wirtschaftsverhalten sukzessive auf die neu entstandenen Areale und suchte gezielt die etwas erhöht liegenden Strandwallsysteme auf. So wurden auf mindestens drei hinter einander gestaffelt liegenden, küstenparallelen Strandwällen zwischen dem 1. und 3./4. Jh. Wurten errichtet.
Durch die relativ dünne Besiedelung in der heutigen Zeit sind viele dieser Wurten sehr gut erhalten, heute unbebaut und werden als Agrarland genutzt. Dadurch bestehen optimale Bedingungen für großflächige Untersuchungen zur Rekonstruktion der Landschafts- und Siedlungsgeschichte.
Dank der Förderung durch die DFG ist es nun möglich, die Entstehung des neuen Siedlungslandes und die Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur in diesem Küstenraum seit der Römischen Kaiserzeit unter der Leitung von Dr. Annette Siegmüller und Dr. Friederike Bungenstock im Detail und fachübergreifend zu erforschen.