Suche nach mesolithischen Siedlungsspuren im Quellgebiet von Este, Oste und Wümme
Durch eine Verkettung glücklicher Umstände wurde das Team um Steinzeitforscherin Svea Mahlstedt auf ein besonders fundreiches Gebiet im Rand der Oberen Wümmeniederung im Landkreis Harburg aufmerksam. Hier hatte ein engagierter Amateurarchäologe zahlreiche mittelsteinzeitliche Siedlungsplätze entdeckt, die sich am Fuß des Großen Todtshorn erstrecken, einer saalezeitlichen Moräne, die mit 78m Höhe in Norddeutschland schon beinahe als Berg bezeichnet werden kann.
In der nächsten Umgebung liegen die Quellen der Flüsse Este, Oste und Wümme, die nach Norden in die Elbe, nach Nordwesten in die Nordsee und nach Westen in die Weser fließen. Die Lage auf der Wasserscheide ist im Zusammenhang mit der mittelsteinzeitlichen Besiedlung besonders interessant, da Flüsse immer wieder als mögliche Kommunikations- und Wanderrouten der mobilen Jäger- und Sammler im bewaldeten Flachland diskutiert werden und die Region somit möglicherweise die Funktion eines Knotenpunktes innehatte.
Im Rahmen des Projektes „Mesolithikum Nordwestdeutschland“ hat das Team von Svea Mahlstedt in Zusammenarbeit mit der Bodendenkmalpflege des Landkreises Harburg, im März in einer ersten zweiwöchigen Geländekampagne die Umgebung der oben genannten Fundstellen auf gut erhaltene Bereiche anhand von systematischen Bohrungen untersucht. Dabei konnten Sie interessante Flächen ausmachen, auf denen nun für den Sommer 2024 eine Ausgrabung geplant wird.