Dem Pingo auf den Grund gegangen

Im Rahmen des pollenanalytischen Praktikums haben die Studenten des Studiengangs „Environmental History“ der Universität Bremen das Kleinstmoor „Ackerende“ bei Wiegboldsbur in Ostfriesland erbohrt. Die Dozenten Prof. Dr. Felix Bittmann und Dr. Steffen Wolters konnten den Studenten dabei am praktischen Beispiel die Funktionsweise des sogenannten „Russischen Kammerbohrers“ demonstrieren.

Das Kleinstmoor „Ackerende“ ist ein Relikt der letzten Eiszeit und befindet sich seit 2016 im Besitz des NABU-Gruppe Aurich, die sich der Pflege des ausgewiesenen Naturdenkmals verschrieben hat. Der besondere Schutzstatus des Moores liegt in seiner geologischen Entstehung begründet: es handelt sich um die Reste eines eiszeitlichen Pingos.

Die pollenanalytischen Untersuchungen haben gezeigt, dass die Ablagerungen des Pingos etwa 14.000 Jahre zurückreichen und eine vollständige Abfolge der spät- und nacheiszeitlichen Landschaftsentwicklung enthalten. Die ersten Ergebnisse zeigen auch, dass „Ackerende“ über viele Jahrtausende ein kleiner See war, bevor durch Verlandung vor etwa 1000 Jahren daraus ein Moor entstand.