Steinhaus des Häuptlings von Tengshausen gefunden

Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) geförderten Projekts führt das NIhK im Wangerland bei Tengshausen Ldkr. Friesland eine Ausgrabung unter Leitung von Dr. Stefan Krabath und Thorsten Becker durch. Sie werden dabei von Studierenden der Universitäten Tübingen und Heidelberg unterstützt. Die Untersuchung soll einerseits klären, wie die mittelalterliche Bebauung der Burg ausgesehen hat, andererseits wird erforscht, wie die Wurt mit der ehemaligen Befestigung von der Nordsee aus erreicht werden konnte. In den verschiedenen Erdschichten der Wurt kommen zahlreiche Fragmente von Haushaltsgeschirr und Tierknochen (Speiseabfälle) aus dem Zeitraum vom 14. bis zum 18. Jahrhundert zu Tage. Darunter zählt auch importiertes Steinzeug aus dem südlichen Niedersachsen und dem Rheinland sowie Fayence aus den Niederlanden. Die bislang wichtigste Entdeckung stellt jedoch ein rechteckiges Fundament aus großformatigen Backsteinen dar; dabei handelt es sich um den Unterbau für ein ehemaliges Steinhaus. Diese Gebäude mit drei Etagen und starken Mauern waren typisch für Befestigungen der Häuptlinge im Friesischen Küstenraum der Nordsee. Die Untersuchungen in Tengshausen werden noch bis Ende September fortgesetzt.