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Wadcouple

Gemeinsame Erarbeitung von Wissen über das Wattenmeer zur effektiven Nutzung wissenschaftlicher Erkenntnisse für Politik und Lernen im Hinblick auf Nachhaltigkeit

 

Der dreifache ökologische Krisenkomplex (triple ecological crisis) – bestehend aus Klimawandel, dem schnellen Verlust an Biodiversität und zunehmender Verschmutzung – setzt das Ökosystem des Wattenmeeres immer stärker unter Druck. Durch seine besondere Landschaftsform kann der Meeresspiegelanstieg die Struktur und Zusammensetzung der Sedimente, das Gleichgewicht zwischen Salz- und Süßwasser und deren räumliche Verteilung und Dynamik verändern. Zusätzlich haben in den vergangenen Jahrzehnten verschiedene menschliche Aktivitäten das Wattenmeer weiter belastet – darunter Tourismus, Schifffahrt und Hafenwirtschaft, Fischerei, Energiegewinnung sowie Küstenschutzmaßnahmen. Viele dieser Themen stehen derzeit verstärkt im öffentlichen und politischen Fokus der Wattenmeergemeinden. Politik und regionale Entscheidungsträger benötigen wissenschaftlich fundiertes Wissen, das als Grundlage für Entscheidungen zum Schutz und zur nachhaltigen Nutzung der Wattenmeerregion dient.

Das Projekt WADcouple (2025–2028) ist die Synthese- und Transferinitiative des trilateralen Wattenmeer-Forschungsprogramms. WADcouple soll dazu beitragen, die übergreifende Vermittlung und den Wissenstransfer im Förder-Programm zu verbessern. Dazu gehört, den Austausch zwischen den 5 Forschungsprojekten (ParCA, SALTGARDEN, TRICMA2, Sedway, WADWAD) und relevanten Akteuren zu koordinieren und zu unterstützen – etwa durch Vernetzungsarbeit, Dialog- und Beratungsprozesse, Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit sowie durch Maßnahmen zur Förderung des Wissenstransfers. Das NIhK bringt durch seine naturwissenschaftliche Expertise zum Wattenmeer und der Küstenregion wichtige Impulse in den Dialogprozess ein. Physikalische Prozesse bilden den Hintergrund für alle ökosystemrelevanten Themen in der Küstenregion. Entsprechend bildet ein langzeitliches, integratives Systemverständnis unter Einbeziehung geologischer Prozesse eine wichtige Ausgangsbasis für die Identifikation und Entwicklung zukunftsfähiger Handlungsoptionen in der Küstenregion. 

Die Projektkoordination erfolgt durch die Universität Oldenburg (ICBM) in Kooperation mit der Universität Groningen und dem NIhK. Gefördert werden die deutschen Projektpartner vom Bundesministerium für Umwelt, Klimaschutz Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMUKN) und dem Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR).

Externe Kooperationspartner werden durch die Hauptantragsteller der Forschungsprojekte WadSED (NL) und CoastAdapt vertreten. Sie unterstützen den Integrations- und Synthese-Prozess und liefern wichtige Beiträge zur Identifizierung weiterer relevanter Interessengruppen aus der Wirtschaft und den 5 geförderten Projekten.

 

Am NIhK ist Dr. Martina Karle für WADcouple verantwortlich.