Erstellung von Landschaftsmodellen zum Nordseeküstenraum aus Altdaten der Landesvermessung ("Kotenpausen")

Das Projekt hat das Ziel mit Hilfe der EDV Höhendaten aus Kotenpausen, die in den 1960er - 1980er-Jahren aufgenommen wurden, systematisch zu erfassen und zu modellieren. Auf der Grundlage der Daten werden in einem zweiten Schritt digitale Geländemodelle erstellt, die das historische Geländerelief sehr viel detaillierter als die veröffentlichten Kartenwerke wiedergeben. Die Modellierung der Daten ermöglicht in vielen Regionen die Rekonstruktion der Geländereliefs vor dem Beginn von Flurbereinigungen und intensivierter Landwirtschaft, so dass auch gegenwärtig nicht mehr erhaltene oder überprägte Strukturen sichtbar gemacht werden können. Mit dieser Methode können somit auch archäologische Fundstellen identifiziert werden, die gegenwärtig obertägig nicht mehr zu erkennen sind. Durch einen Vergleich der Kotenpausenmodelle mit den aktuellen digitalen Geländemodellen können zudem Erosions- und Akkumulations­be­reiche ausgewiesen und damit detaillierte Angaben zur Intensität von Landschaftsverän­derungen gemacht werden.

Die digitalen Höhenmodelle stehen der wissenschaftlichen und heimatkundlichen Auswertung zur Rekonstruktion historischer Kulturlandschaften zur Verfügung.

Das von Dr. Johannes Ey, Dr. Annette Siegmüller und Moritz Mennenga organisierte Projekt findet in enger Zusammenarbeit mit der Gemeinnützigen Gesellschaft für paritätische Sozialarbeit mbH (GPS), Werkstatt Wilhelmshaven, statt, die es ermöglicht, dass Michael Lunge die im Rahmen des Projektes erforderliche Aufnahme der Daten im GIS vornehmen kann.  Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Literatur

Spohr, M. 2012: Interpolation von Höhenkoten aus der Landesvermessung. In Handbuch der Grabungstechnik (Aktualisierung 2010)