Gesammelte Wildkräuter als prähistorische Nahrungsmittel

Ein bedeutender Sammelfund des Ampfer-Knöterichs, Polygonum lapathifolium, aus einer frühmittelalterlichen Wurt bei Bremen-Seehausen wurde bearbeitet. Im Zusammenhang mit diesem Fund wurden größere reine Funde von weiteren Wildkräutern aus Mitteleuropa überprüft, ob sie als Sammelpflanzen und damit als prähistorische Ernährung gedient haben können. Parallel dazu wurden, ausgehend von der neuen Untersuchung des Darminhaltes der Moorleiche des Jungen von Kayhausen aus der Vorrömischen Eisenzeit, die Ergebnisse von sämtlichen Untersuchungen der Magen- und Darminhalte europäischer Moorleichen im Hinblick auf gegessene Wildpflanzen zusammengestellt. Aus beiden voneinander unabhängigen Quellen konnten insgesamt sechs Wildpflanzenarten, überwiegend Unkräuter, als regelmäßige prähistorische Nahrungspflanzen erkannt werden.

 

Literatur

Behre, K.-E. (1999) Die letzte Mahlzeit des 'Jungen von Kayhausen': Eine Untersuchung der Speisereste aus dem Darmtrakt. Schriftenreihe Staatl. Mus. Naturkde u. Vorgesch. Oldenburg, Beiheft 10, 1: 76-78.

Behre, K.-E. (2008) Collected seeds and fruits from herbs as prehistoric food. Vegetation History and Archaeobotany 17: 65-73.