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Küste ohne Schiffe (?) – Schiffe und Schifffahrt während des ersten Jahrtausends n. Chr. im Bereich der südlichen Nordsee.

Die Deutsche Nordseeküste des ersten Jahrtausends war geprägt von einer durch Priele und Flussmündungen zergliederten Landschaft. Funde aus Siedlungen und von Handelsplätzen belegen einen Austausch mit anderen Regionen schon früh im ersten Jahrtausend. Die infrastrukturellen Grundlagen für das Leben und den Handel in dieser Region sind jedoch nur teilweise bekannt. Wasserfahrzeuge scheinen das logische Hilfsmittel gewesen zu sein um die Mobilität in diesem Lebensraum sicher zu stellen und Waren transportieren zu können. Tatsächlich aber stand diese technische Grundlage für eine funktionierende fluvial-maritime Infrastruktur in diesem Lebensraum bisher noch nicht im Fokus der Forschung.

Das Ziel dieses Projektes, das mit Mitteln der Pro Niedersachsen Förderung des Ministeriums für Wissenschaft und Kultur gefördert wird, ist die systematische Erfassung und interdisziplinäre Auswertung von Wasserfahrzeugen und ihrer Überreste des ersten Jahrtausends unserer Zeit entlang der deutschen Nordseeküste, sowie ihre Integration in den frühgeschichtlichen Kontext dieses Lebensraumes und seiner Kontaktregionen. Dabei liegt der Fokus auf der Erfassung von Material in den Magazinen und Archiven der Niedersächsischen Museen und Einrichtungen der Denkmalpflege, sowie der Überprüfung alter Fundberichte vor Ort. Ziel ist es, eine Forschungslücke in der Schifffahrtsarchäologie zu schließen und damit einen Beitrag zur Entschlüsselung der fluvial-maritimen Infrastruktur des ersten Jahrtausends im Bereich der südlichen Nordsee zu schaffen.